Holthauser Schriftzug Holthauser Wappen
Aktuelle Seite: // Holthausen / Geschichtliches / Bauern Früher & Heute

Holthausen vor 150 Jahren

Bauernhöfe in Holthausen


Neben vielen alten Unterlagen und Schriftstücken ist im Gemeindearchiv auch ein "Verzeichnis der Seelen der Gemeinde Brechten" aus dem Jahre 1835 vorhanden. In diesem Verzeichnis sind alle Gemeindeglieder mit Vor- und Familien- sowie etw. Beinamen einzeln aufgeführt. Familienstand, Beruf und Lebensalter werden ebenfalls angegeben. Weiter kann entnommen werden, wer einen eigenen Haushalt führt, wer nach § 21 (Kirchenordnung) bei der Wahl der Repräsentanten wahlberechtigt ist und nach § 22 wählbar ist.


Die Auflistung erfolgte, getrennt nach den einzelnen Bauernschaften des Kirchenspiels Brechten
(Stichtag 07.Juni 1835).


Am Beispiel der Bauernschaft Holthausen, bestehend aus dem eigentlichen Dorf Holthausen und der Hofgruppe "Baukloher Höfe", soll diese Liste hier abschriftlich, für die Verständlichkeit jedoch leicht berichtigt, veröffentlicht werden.
Da aber eine reine Auflistung der damaligen Holthauser Einwohner den heutigen Gemeindegliedern wenig aussagt, wird zusätzlich ein Übersichtsplan und je eine Planskizze vom Dorf Holthausen und den Baukloher Höfen beigefügt. ermöglicht wurde die Anfertigung dieser Planunterlagen durch die Tatsache, dass fast zur gleichen Zeit -1827- die Urkataster-Aufnahme der Gemeinde Holthausen erfolgte und die hierfür angefertigten Unterlagen noch im Stadtarchiv Dortmund (Bestand 162) vorhanden sind.


Von den damals bei der Grundstücksaufnahme erstellten "Stückvermessungshandrissen" wurden Abzeichnungen und entsprechende Verkleinerungen angefertigt, die das damalige Wegenetz und die Lage der einzelnen Bauernhöfe und Kotten zeigen. Der Übersichtsplan ist maßstäblich und wurde dem Buch "Kleine Geschichte des Amtes Lünen zu Kirchderne" entnommen.
Die Bauernschaft Holthausen war eine der sechs Bauernschaften die zusammen das Kirchspiel Brechten bildeten. Soweit bekannt ist, hat Holthausen von frühester Zeit an immer zur Brechtener Kirche gehört, woran sich ja bis heute nicht geändert hat.
Zur Zeit der Kataster-Urmessung (1827) und der Erstellung der Einwohnerliste (1835) war Holthausen politisch gesehen eine selbstständige Gemeinde des Amtes Lünen. In späterer Zeit wurde von amtswegen eine sogenannte Gebäudeliste angelegt, in der alle Wohnhäuser, beginnend im Nordosten des Dorfes, dann dem Urzeigersinn folgend fortlaufend nummeriert wurden. Die so ermitellten laufenden Nummern waren die Hausnummern in der damaligen Zeit. Spätere Zubauten wurden entsprechend ihres Baujahres in die Liste eingetragen.


Diese Hausnummern sind zusätzlich in der Liste und in die Planskizzen eingetragen worden, um die Orientierung zu erleichtern. In Einzelfällen, in den die Hausbewohner nicht Eigentümer ihrer Wohnhäuser (sog. Einwohner- und Backhäuser) waren, kann es jedoch evtl. zu Unstimmigkeiten gekommen sein. Die vor über Einhundert Jahren festgelegten Hausnummern hatten bis zum Jahre 1928, als Holthausen nach Dortmund eingemeindet wurde, Bestand. Erst 1929 wurden die jetzigen Straßenbezeichnungen eingeführt und neue Hausnummern vergeben. Dadurch ergaben sich für die einzelnen Wohnhäuser neue Anschriften, die soweit es möglich war, ebenfalls in die Liste eingefügt wurden.


                 Um mehr zu erfahren, zeige mit der Maus auf die Hausnummern!


Einwohnerzahl 1835 in Holthausen

Einige Daten zur Statistik


Die Bauerschaft Holthausen hatte im Jahre 1835 insgesamt 162 Einwohner. Hiervon waren 87 männlich und 75 weiblichen Geschlechts.


Erwachsene über 14 Jahre waren 102 Einwohner, die insgesamt 60 Kinder (unter 14 Jahren) hatten, von denen 38 (über 6 Jahre) schulpflichtig waren. Die Schulkinder mussten nach Lindenhorst zur Schule. Der Schulunterricht wurde im Gebäude der Kirchenkapelle (heutige Kirche) erteilt. Der einfache Schulweg hierhin betrug ca. 1,3 - 2,7 Kilometer.


Betrachtet man die Altersangaben, so ergibt sich, dass 32 Einwohner 0-10 Jahre, 38 Einwohner 10-20 Jahre, 30 Einwohner 20-30 Jahre, 22 Einwohner 30-40 Jahre, 12 Einwohner 40-50 Jahre, 15 Einwohner 50-60 Jahre, 10 Einwohner 60-70 Jahre und nur 3 Einwohner über 70 Jahre alt waren.
Die ältesten Einwohner (über 70 Jahre) waren 3 Männer, von denen der älteste 76 Jahre alt und damit der älteste Bürger aus Holthausen war. Die älteste Einwohnerin war 68 Jahre alt.


Bei 65 Einwohnern erfolgte eine Berufsangabe, danach gab es in Holthausen 16 Landwirte, 20 Knechte, 19 Mägde, 3 Leibzüchter , 2 Tagelöhner, 3 Leineweber und je 1 Schmied und Schuster. Sechs Erwachsene Einwohner gaben keinen Beruf an.


1835 gab es in Holthausen 23 eigene Haushalte. Wahlberechtigt bzw. wählbar zu Repräsentanten waren 21 Einwohner. Außerdem ist vermerkt, dass Eberh.Heinr. Wemper gen. Cordesmann Mitglied des Kirchenvorstandes ist.


Quelle: Friedrich Rabenschlag


Geschichtlicher Werdegang der Holthauser Bauernhöfe

Zusammentragung durch Paul Koslowski


Elmenhorst / Frohlinde
Schatzkiste der
Grafschaft Mark 1486
Grenzvertrag von 1567
Auflistung der
Grafschaftseingesessenen
Abschrift der Aufnahme
sämtlicher Ländereien
in der Grafschaft Do. 1758
1   1 Holdermann 1 Hollermann Henrich
2 Henrick to pleitz 2 Plaas 2  
3 Dem Süren to Holthausen 3 Suer 3  
4   4 Herkelmann 1413 4 Herkelmann, Heimann
5   5 Schulte Baukloh 5 Schütte, Jo. aufm. Baukloh
6 Bockloe dat guet 6 Baukloh 6  
7 Westermann to Holthausen 7 Westermann 7  
8   8 Kuckelke 1413 8 Kuckelke, Jo. Diedrich Memi
9   9 Lammerdinckmann 9 Lammerigmann, Eberhard
10   10 Menstrup 10 Mestermann, Hermann
11   11 Kumpmann 11 Kümper, Johann
12   12 Papenhoff 1322 12 Papenhof, Hermann
13   13 Kordes 13 Coesmann, Joh.Dirk Schmidt
14   14 Voss 1220 14 Voss, Johannes Henrich
15   15 Breucker 15 Breuker, Bernh.Diedrich
16   16 Kortmann 1307 16 Kottmann, Wilhelm
17   17 Hüttemann 17 Hüttemann, Hermann
18   18   18  
19   19   19  

Bauernhöfe in Dortmund Holthausen
Einstufung und Viehbestand
Angefertigt nach der Bestandsaufnahme vom 07.Dez. 1820

Kötter=Kleinbauer der vom Eigenertrag allein nicht leben kann!

Füllen=junges Pferd oder Fohlen

Brechten, aus der Geschichte eines alten Kirchenbuchs
Name Ackerland Wiesengrund
Morgen

Ein Morgen (Mg) ist ein altes Flächenmaß. Ursprünglich war es die Fläche, die mit einem einscharigen Pferde- oder Ochsenpflug an einem Vormittag pflügbar war. Oft wurde der Morgen als Rechteck mit Seiten einer geraden Anzahl lokaler Ruten festgelegt, da beim Pflügen das Wenden möglichst vermieden werden soll. Diese Größe liegt meist zwischen einem viertel und einem halben Hektar, aber es waren auch Morgen jenseits
10.000 m² in Gebrauch.

Ruten

Die siebenglatte Feldrute
Die 14-Fuß-Rute ist die Feldrute par excellence. Sie erfreute sich weiter Verbreitung und großer Beliebtheit. Zur fränkischen Waldrute zu 16 Fuß, gab es auch eine fränkische Feldrute zu 14 Fuß. Diese wurde zum Beispiel auch in Meiningen mit dem empirischen Wert von 4255,622 mm verwendet.
Quelle: Wikipedia

Fuder

Ursprung: Abgeleitet ist das Fuder von der Fuhre (Ladung), die ein ein- oder zweispänniger Wagen (auch Leiterwagen bei Korn, Heu und Holz) laden konnte.

Morgen

Ein Morgen (Mg) ist ein altes Flächenmaß. Ursprünglich war es die Fläche, die mit einem einscharigen Pferde- oder Ochsenpflug an einem Vormittag pflügbar war. Oft wurde der Morgen als Rechteck mit Seiten einer geraden Anzahl lokaler Ruten festgelegt, da beim Pflügen das Wenden möglichst vermieden werden soll. Diese Größe liegt meist zwischen einem viertel und einem halben Hektar, aber es waren auch Morgen jenseits
10.000 m² in Gebrauch.

Ruten

Die siebenglatte Feldrute
Die 14-Fuß-Rute ist die Feldrute par excellence. Sie erfreute sich weiter Verbreitung und großer Beliebtheit. Zur fränkischen Waldrute zu 16 Fuß, gab es auch eine fränkische Feldrute zu 14 Fuß. Diese wurde zum Beispiel auch in Meiningen mit dem empirischen Wert von 4255,622 mm verwendet.
Quelle: Wikipedia

Fuder

Ursprung: Abgeleitet ist das Fuder von der Fuhre (Ladung), die ein ein- oder zweispänniger Wagen (auch Leiterwagen bei Korn, Heu und Holz) laden konnte.

1 Hallermann 16 176 35 12 173 24 X         5 3 6 6 8
2 Plaas 20 111 21 13 26 5 X         3 2 5 8 5
3 Suhr 15 22 91 13 53 99 X         4 1 5 6 5
4 Herkelmann 16 16 50 13 129 81 X         4 3 6 6 6
5 Schulte Baukloh 15 22 91 14 18 54 X         3 3 3 3 5
6 Baukloh 15 22 91 8 99 77 X         4 2 4 3 6
7 Westermann 15 22 91 12 125 20 X         4 1 5 6 6
8 Kuckelke 15 46 26 14 60 65 X         4 2 6 6 6
9 Lammerkmann 11 57   12 32 45   X       3 2 4 4 4
10 Mestermann 12 86 40 9 117 9   X       3 2 4 2 4
11 Kümper 11 62 19 10 105     X       3 1 3 3 4
12 Papenhoff 11 62 19 10 2 65   X       3 2 5 4 4
13 Cordesmann 11 164 59 10 130 59   X           1    
14 Voss 14 12 55 10 34 38   X           1    
15 Breuker 8 47 60 7 32 10     X     2 1 2 3 4
16 Kortmann 7 94 7             X   1 1 2 6 2
17 Hüttemann 5 24 44               X     1 1 1
18 Voßbrink (Anbauer)                             1  
19 Vosshoff                             1  
Jahrgang Höfe erster Erwähnung
1220 Hof op der Becke hat Abgaben an das Frauenstift Essen zu leisten.
1250 Ritter Otto de Holthausen besaß die Güter Osthusen zu Holthausen von dem Edelherrn Adolf de Grascaph (Grafschaft) zu lehen.
1257 Adolph von Grafschaft überträgt diese Güter an Ertmar von Campo
1289 Von Ertmars Witwe Alheydis kamen sie 1289 an das Geschlecht Cripus (Cruse).
1290 Schenkt Walter von Redichusen sein Gut Upperbecke dem Katharinenkloster unter Zustimmung seiner Söhne Arnold und Hermann.
1307 Wurden die Güter Osthus zu Holthausen von Gottfried Crispus (Kruse) an das Katharinenkloster vergeben.
1349 Meyerich to Holthausen, Meierhof zu Holthausen wird an Johannes de Yborgh, Pastor zu Lindenhorst vergeben.
1360 Meierhove zu Holthausen wird für 28 Mark von St.Katharinen gekauft.
1401 Das Katharinenkloster erwirbt Haldermanns Hof.
1405 Ceries on Hengstenberg verkauft dem Katharinenkloster den Hof Renverdynch. Renverdynch ist der Vorläufer von Haldermann.
Quellen:
Magdalena Risse Brechten - Aus der Geschichte eines alten Kirchenspiels
Wilhelm Hücker Güter- und Einkünfteverzeichnis des Katharinenkloster zu Dortmund
Otto Schnettler Lindenhorst und das Geschlecht von Dortmund, Do-Beit. Bd.15
Willy Timm Schatzbuch der Grafschaft Mark
August Meininghaus Die Herren- und Rittersitze der Grafschaft Dortmund im 13. und 14 Jahrhundert Do-Beit. Bd.15
Karl Rübel Dortmunder Urkundenbuch I
Stadtarchiv Dortmund Teilung der Holthauser, Lindenhorster,Deusener und Ellinghauser Gemeinheit 1794-1826 Best.17, Lü b10, Karte Rübel, Do-Beit. Bd.10
Eine Zusammenstellung von Anfang bis Heute
  Hofherrschaft 1824
vor der Ablöse
Hausnr.:
1810-1927
Straße&Hausnr.
ab 1928
Dokument im
Archiv des
Heimatvereins
Entwicklung bis 2010
1 Prior zu Catharinen 10 Zum Stadtwald 10 I 2- 4 Kuckelke
2 Frohlinde 14 Rundstraße I 3-15 Verkauft an Deutsch-Luxenburg AG (11.06.1918)
3 Frohlinde 16 Südblick 6 I 3-14 Suhr - Westermann - Rohleder
4 Hinter Armen z. hl. Geist 19 Holthauser Str.157 I 2- 3 Becker - Herkelmann - Wisbeling - Haumann
5 Haene zu Operdicke 23 Holthauser Bruch 23 I 2-12 Verkauft an Deutsch-Luxenburg AG (1918)
6 Frohlinde 24 Holthauser Str. 268 I 3-16 Baukloh
7 Frohlinde 21 Holthauser Str. 165 I 3-17 Westermann
8 Hiesiges Gasthaus Do 1 Wittichstraße 29 I 2- 7 Kuckelke - Grosse Meininghaus - Sudhaus
9 Freifrau von Bönen 11 Hallermannstraße 10 I 2- 9 Lammerkmann - Westermann - Benthaus
10 Bürgermeister Hölling 12 Rundstraße 5 I 2-10 Döhmann - Zurnieden - Burkhard
11 Prior zu Catharinen 15 Südblick 5 I 2- 8 Brinkmann - Krämer
12 Prediger am Siechenhof 17 Holthauser Str. 155 I 2-11 Frielinghaus
13 1/2 Kirche Petri,
1/2 Ratskornpacht
20 Rundstraße 43 I 2- 2 Goersmann - Haumann - Suhr - Schmiedt
14 Vogt zu Mengede 6 Rundstraße 23 I 3- 1 Voss - Suhr - Kockelke
15 Zacharias zu Mengede 22 Holthauser Bruch 22 I 2- 1 Verkauft an Deutsch-Luxenburg AG (1918)
16 Prior zu Catharinen 5 Rundstraße 27 I 2- 6 Kortmann - Krämer - Eilmes
17 Eigen 7 Rundstraße 21 I 2- 5 Wirtschaft Herkelmann
18 Anbauer 2 Wittichstraße 34   Wirtschaft Herkelmann / Benthaus - Gruneberg
19 Haus gehört dem Dorf 8 Rundstraße 18   Haus abgerissen